Das ehemalige Gutshaus der Familie Reventlow (dänisch-deutscher Uradel) ist heute ein spannendes Museum über Gutshauskultur, in dem alle Sinne angesprochen werden. Du erfährst auf sehr anschauliche Weise, wie die für ihre Zeit sehr progressive Adelsfamilie lebte. Als Staatsmann reformierte D.C.F. Reventlow (1748-1827) die Agrar- und Gesellschaftspolitik Dänemarks, während seine Frau Frederikke die acht gemeinsamen Kinder überaus modern und frei erzog. Unter anderem verzichtete sie auf die strenge Kleiderordnung und legte viel Wert auf eine ganzheitliche Bildung. Ein absolut einmaliges Erlebnis sind die Showküchen-Tage am historischen Herd. Jeden Donnerstag heizt die „Mamsell“ den möglicherweise ältesten Ofen Dänemarks an, um mit interessierten Besuchern nach historischen Rezepten zu backen und kochen. Besonders für Familien mit Kindern ein tolles Event. Im Park des Gutshauses lässt sich wunderbar flanieren und picknicken.

„Feuer im Ofen“ – Historisches Kochevent zum Mitmachen: Termine

Schloss Kummerow am Kummerower See in Mecklenburg-Vorpommern präsentiert seit 2016 eine der renommiertesten Foto-Privatsammlungen Deutschlands. Das behutsam wiederhergestellte barocke Schloss verfügt über eine Ausstellungsfläche von mehr als 2.000 Quadratmetern. In diesen Räumen entsteht eine bemerkenswerte Resonanz zwischen der Kunst und einem Ort, an dem bewusst die Spuren der Vergangenheit erhalten wurden. Spuren, die von der Nutzung des Gebäudes in wechselnden Gesellschaftsordnungen und ihren Ideologien zeugen. So wird das restaurierte Schloss selbst zu einem Stück Kunst mit hoher Aussagekraft. Heute sind die zwei Etagen des Hauptgebäudes der permanenten Ausstellung ausgewählter Sammlungsbestände vorbehalten, während im Dachgeschoss und im Kabinett jährlich wechselnde thematische Ausstellungen gezeigt werden. Die Sammlung zeigt Werke internationaler KünstlerInnen, von Marina Abramović über Andreas Mühe und Werner und Ute Mahler bis zu Mira Yanagi. Während die aktuelle Sonderausstellung „Eine Reise“ Werke von Arno Fischer präsentiert, gibt es in der Kabinettausstellung das Werk von Heiko Krause zu entdecken. Schloss Kummerow liegt keine drei Autostunden von Berlin entfernt.

Die Künstlerin Karolina Maria Gołębiowska ist davon überzeugt: Das besondere Fluidum ihres Gutshauses, dem Pałac Grąbkowo, hat sie in den letzten Jahren in besonderer Weise in ihrer Malerei inspiriert. Im Rahmen von Workshops kann man sich auch als Gast von diesem „Genius Loci“ inspirieren lassen und Carolina Marias temporärer Kunststudent werden. Gemeinsam mit ihrer Familie hat die Künstlerin das wunderschöne Gutshaus samt Park mit viel Herzblut hergerichtet und empfängt Gäste seither nicht nur zu Kunst-Seminaren, sondern auch zu Vernissagen, Feiern und Salonabenden. Auch die Kammerkonzerte und Kostümfeste in Grąbkowo erfreuen sich großer Beliebtheit. Wer eine einzigartige Location für eine besonders romantische Hochzeit sucht, ist hier ebenfalls richtig.
Kreative Auszeit im Gutshaus:

• Kunst-Workshops und Seminare
• Urlaub in einem der 21 Hotelzimmer
• Feiern, Hochzeiten, Familientreffen
  
  

Schau Dir den Film über Gutshaus Grabkowo an

Nur 2,5 Std. von Berlin entfernt, nahe Anklam und kurz vor der Ostseeinsel Usedom liegt das Schloss Buggenhagen. Als Kunstprofessor Till Richter vor ein paar Jahren das damals leerstehende Gebäude entdecke, wusste er: Das ist es! Er hat Buggenhagen zu einem Ort gemacht, an dem er Nachwuchskünstlern aus der ganzen Welt eine Bühne und ein Sprungbrett für ihre Karriere offeriert. Jeden Sommer werden drei besondere Talente von einer Jury eingeladen, um bei der „Rising Stars Residency“ ein Vierteljahr lang Werke zu schaffen, die anschließend in der Galerie ausgestellt werden. Wenn Till Richter hier im Schloss Buggenhagen heute eine eigene Sammlung sowie die temporären Ausstellungen kuratiert, dann erinnert das so ein wenig an die adligen Kunstmäzene früherer Zeiten. Heute gehören dazu neben Malerei und Skulptur allerdings auch Foto- und Videokunst. In gewisser Weise ist an diesem Ort auch die Figur des kunstsinnigen Gutsherren mit viel Kreativität neu erfunden worden.

Schau Dir hier den Film über das Museum an

Das Herrenhaus Plungė befindet sich im Nordwesten Litauens, in der Region Žemaitija – auch Niederlitauen genannt. Die Anlage, die zum Ende des 2. Weltkriegs fast vollständig zerstört war, wurde umfasend restauriert. Neben dem Neo-Renaissance-Gebäude von 1879 sind noch erhalten: der Uhrenturm, ein Stallgebäude und der 52 Hektar große Park. Mit großem Aufwand wurde das gesamte Gutshaus-Ensemble wiederbelebt und in ein lebendiges und anspruchsvolles Haus für Kulturbegeisterte verwandelt. Die Žemaiten waren bis 1413 noch heidnisch. Man sagt ihnen nach, würdevoll, hartnäckig und sogar kriegerisch zu sein. Markant ist auch ihr Dialekt, der sich stark von anderen litauischen Mundarten unterscheidet. Die Sammlung in Plungė ist berühmt für die zeitgenössische und historische Kunst dieser Region.

Lest hier mehr über das Plungė Art Museum im Blog

In der Regel gibt es zu einem Schloss immer einen Schlossherrn, der es erbaut und dort geherrscht hat. Nicht so im Falle des Schlosses Christinehof ganz im Südwesten Schwedens. Dort war es eine sehr unabhängige und einflussreiche Frau! Das goldene Barockschloss wurde im Jahr 1741 von Gräfin Christina Piper errichtet, die eine der erfolgreichsten Unternehmerinnen ihrer Zeit war. Seit 2017 ist der Kulturverein „Christina’s Wänner“ der Betreiber des Schlosses und sein Konzept zielt darauf ab, die Geschichte Pipers und ihres besonderen Unternehmungsgeiste wieder lebendig werden zu lassen. Bei kreativen Events und auf authentischen Führungen in historischen Kostümen weht einen der Spirit dieser Ausnahmefigur des 18. Jahrhundert förmlich an. Das Schloss Christinehof ist heute ein pulsierendes Kulturzentrum mit einer breiten Palette an Ausstellungen, Vorträgen und Konzerten. In der Eingangshalle gibt es Café, das sehr reizvoll im Gustavianischen Stil eingerichtet ist. Umgeben ist Christinehof von einem Naturpark mit schönen Wanderwegen, die ganzjährig zugänglich sind.