Europäische Route der Gutshäuser

Das Kulturerbe der Gutshäuser in 7 Baltischen Ländern

Baltische Gutshausroute
Aufbau der „Europäischen Route der Baltischen Gutshäuser“
Finanzierung

Programm: Interreg Südliche Ostsee
Federführender Partner: Tourismusverband Vorpommern
Laufzeit: 01. Juni 2024 - 31. Mai 2027

HINTERGRUND und EINFÜHRUNG

In den ländlichen Gebieten Norddeutschlands, Dänemarks, Südschwedens, Nordostpolens, Litauens, Lettlands und Estlands gibt es mehr als 5.000 Gutshäuser, die durch vielfältige historische und kulturelle Bindungen verbunden sind, die sich insbesondere aus den verschiedenen Grenzveränderungen in diesem Gebiet im Laufe der Jahrhunderte ergeben haben.

Diese Gutslandschaft im Baltikum ist ein gemeinsames kulturelles Erbe, das unverwechselbar und sichtbar ist und sich über 7 Länder erstreckt. Heute beherbergen mehr als 900 der „Baltischen Gutshäuser“ Freizeit- und Kulturangebote (z. B. Hotels, Museen, Kunstausstellungen usw.). Viele von ihnen machen die grenzübersgreifenden Beziehungen für Gäste und Besucher sichtbar und tragen dazu bei, das Bewusstsein für das gemeinsame herrschaftliche Erbe entlang der Ostsee zu schärfen. Gleichzeitig trägt die touristische und kulturelle Inwertsetzung der Herrenhäuser in herausragender Weise zu einer nachhaltigeren und integrativen Entwicklung lokaler Gemeinschaften in abgelegenen Gebieten bei (z. B. Hotels in Gutshäusern, die historische Führungen mit lokalen Experten oder regionale Bio-Lebensmittel anbieten, Gutshäuser mit kulturellen Angeboten für die lokale Bevölkerung).

Verschiedene Beispiele (z.B. TRANSROMANICA, VIA REGIA) zeigen, dass der Status einer „Europäischen Kulturroute des Europarates“ die touristische Inwertsetzung des gemeinsamen Kultur-Erbes rund um die Ostsee auf eine neue Stufe heben könnte. Gleichzeitig ist der damit verbundene Zertifizierungsprozess eine Best-Practice-Methode für die effektive Nutzung des gemeinsamen europäischen Erbes für eine nachhaltige und integrative Entwicklung lokaler Gemeinschaften. Unabhängig davon, ob der ECR-Status - der in Form eines Wettbewerbs angestrebt wird - erreicht werden kann, wird die Schaffung einer „Europäischen Route der baltischen Gutshäuser“ in Übereinstimmung mit ihren Anforderungen erhebliche sozioökonomische Vorteile mit sich bringen.


In den letzten 20 Jahren sind verschiedene Initiativen und Netzwerke entstanden, die die kulturelle und touristische Aufwertung des baltischen herrschaftlichen Erbes (z.B. Projekt „South Baltic Manors“, regionale und nationale Vereinigungen von Gutsbesitzern), seine Erhaltung sowie die damit verbundene Forschung und Bildung fördern (z.B. ENCOUNTER-Netzwerk, „Manors summer school“ der Vilnius Academy of Arts / LT, Forschungszentrum für Guts- und Herrenhäuser im Ostseeraum an der Universität Greifswald / DE). Diese Vorarbeit bietet die Möglichkeit, die „Baltische Gutslandschaft“ und ihre Häuser zu einer „Europäische Kulturstraße des Europarates“ (ECR). Voraussetzung ist, dass die genannten Vorarbeiten und Initiativen effektiv miteinander verknüpft und verbleibende Lücken zur Erfüllung der ECR-Anforderungen (z.B. Governance-Struktur, grenzüberschreitende Forschung und Bildung, formales Zertifizierungsverfahren) gezielt geschlossen werden.

 

Projekt Partner

Partner des INTERREG Netzwerks...

...sind Experten und Spezialisten in den Bereichen Gutshäuser, Tourismus und regionale Entwicklung.

 

Neue Ideen für alte Häuser

ZIEL und ANSATZ DES PROJEKTS

Das Ziel des Projekts Baltic Manors ROUTE ist es, eine „Europäische Route der Baltischen Gutshäuser“ in Übereinstimmung mit den Prinzipien einer „Europäischen Kulturstraße des Europarates“ (ECR) aufzubauen und das formale Zertifizierungsverfahren dafür innerhalb der Projektlaufzeit zu durchlaufen.

Der Arbeitsplan des Projekts folgt daher den Grundsätzen der ECR-Zertifizierung, die gleichzeitig eine weithin anerkannte Best-Practice-Methode für eine nachhaltige und integrative Inwertsetzung des gemeinsamen kulturellen Erbes ist, und baut auf Vorarbeiten früherer und bestehender Initiativen auf, um bestehende Lücken auf folgende Weise zu schließen:  In jedem Land der „Baltischen Gutslandschaft“ sind nationale Vereinigungen und Netzwerke von Gutsbesitzern entstanden, die teilweise seit mehr als 20 Jahren bestehen.

Darüber hinaus bietet das „BALTIC Manors Network“ eine internationale Kooperationsplattform, die diese Initiativen für eine strategische Zusammenarbeit über die Grenzen hinweg miteinander verbindet. Baltic Manors ROUTE wird diese Zusammenarbeit in Form der „Baltic Manors Association“ institutionalisieren, die mehr als 350 Gutsbesitzer und -betreiber erreichen wird.

Baltic Manors ROUTE wird diese Forschungsinitiativen zusammenführen und miteinander verbinden. Auf diese Weise wird ein Rahmen für die weitere, dauerhafte Erforschung des gemeinsamen herrschaftlichen Erbes einschließlich der wissenschaftlichen Grundlagen der „Europäischen Route der Baltischen Gutshäuser“ geschaffen. Darüber hinaus wird damit der Boden für Kultur- und Bildungsaktivitäten sowie für Marketinggeschichten bereitet, die sich auf das gemeinsame herrschaftliche Erbe beziehen.

Die jährliche „Manors Summer School“ der Vilnius Academy of Arts / LT ist ein erstes Beispiel für ein regelmäßiges grenzübergreifendes Bildungsangebot, das das Bewusstsein der nächsten Generation für das baltische Gutserbe schärft - als wichtige Voraussetzung für dessen dauerhafte Erhaltung und Aufwertung.

Baltic Manors ROUTE wird diese Initiative als Ausgangspunkt für die Erprobung und Etablierung weiterer, dauerhafter grenzüberschreitender Bildungsangebote und Austauschformate nutzen, die junge Menschen für das gemeinsame herrschaftliche Erbe sensibilisieren.